Geben und Nehmen…

Die letzten Wochen begleitet mich dieses Thema immer wieder sehr. Und immer mehr frage ich mich: ist Geben und Nehmen nicht eigentlich dasselbe? Irgendwie?

Wenn wir geben, ist das dann nicht immer auch ein nehmen? Wenn wir nehmen, ist das dann nicht immer auch ein Geben?

Wenn ich depressiv bin, meiner Freundin anrufe und sie frage, ob sie diese Nacht bei mir schlafen kann... das verurteile ich im ersten Moment als egozentrisches Nehmen. Vielleicht geht die Freundin ja jetzt über ihre Grenzen und schenkt mir ihre Nähe? Vielleicht bräuchte SIE etwas ganz anderes und nicht ein armseeliges Häufchen Elend als Freundin, welches sie auch noch anfleht?

Doch ist ein "mich zeigen" nicht auch ein Geschenk an meine Freundin?

Ein Geschenk des Vertrauens? Der Hingabe? Und der ehrlichen Kommunikation?

Kann es sein, dass es meine Freundin auch etwas bekommt/nimmt? Selbstwert? Selbstvertrauen? Wertschätzung? Anerkennung?

Und wie ist es mit dem Geld? Wenn ich ein Crowdfunding mache, bin ich dann eine Halbabschneiderin und ein egoistisches Opfer?

Wenn jemand Geld gibt, ist dies dann reines Geben oder ist auch das aus einem eigenen Bedürfnis heraus ein Nehmen?

Braucht es denn diese Unterscheidung überhaupt?

In unserer Kultur ist Nehmen sehr negativ assoziiert und Geben hingegen wird hoch gerühmt, fast schon verehrt - vorallem in der Schweiz. Ist am Ende nicht beides dasselbe?

Ich weiss es nicht.

Geben und Nehmen.

Tragen und Getragen Werden.

Lieben und Geliebt werden.

Hoch und Tief.

Langsam und Schnell.

Dualität.

Ist jeweils etwas davon besser? Weiss und Schwarz? Das schwarze Schaf in einer Familie? Ist schwarz denn schlechter als weiss? Gibt es besser und schlechter?

Ich weiss es nicht...

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